Donnerstag, 1. Juli 2010

Zeit für den Blog...

Wir sitzen im Flugzeug, haben die Hälfte der Strecken nach Darwin geschafft (insgesamt gut 4 1/2 Stunden Flug), und nun habe ich doch noch ein wenig Zeit, unser Tagebuch zu vervollständigen. Ist allerdings nicht so ganz einfach, denn neben mir sitzt der Koloss von Rhodos, der nicht nur viel Gewicht, sondern auch einen ordentlichen Umfang mit sich bringt. Und so versuche ich nun, meinen Nachtrag mit einem recht seltsam vor dem Oberkörper angewinkelten Arm zu schreiben. (Und nein, es gibt jetzt kein Foto von mir!)

Nachholen wollte ich ja noch unsere Tour in die Glasshouse Mountains. An einem schönen Wintertag, ein wenig bedeckt zwar, aber doch angenehme Wärme, machten wir uns an die Besteigung des Mount Ngungun, mit 253 Meter Höhe einer der kleinsten der Glasshouse Mountains. Bei 253 m denkt man ja an nicht viel Böses, aber was uns erwartete, war dann doch - dankenswerterweise - eine ganz schöne Kraxelei über Felsen und recht steile Passagen. Eine Felshöhle gab es ebenfalls zu bewundern.

Die Mühe des Aufstiegs lohnte sich aber, denn vom Gipfel aus hatten wir einen wunderbaren Blick über die gesamte Sunshine Coast und das Hinterland. Und das, obwohl die Sicht ein wenig trübe war. Das ist schon toll, die Weite dieses Lands vom Meer bis hin zum hügeligen Hinterland überblicken zu dürfen.

In der Ebene, aus der sich die Glasshouse Mountains erheben, werden übrigens viele tropische Früchte angebaut. Und irgendwie hatten wir uns alle noch nicht richtig viele Gedanken gemacht, wie Ananas überhaupt wachsen (Schande über uns!), aber jetzt wissen wir's. :-) V*r* hat doch gleich eine Ananas mit zwei "Sterzeln" entdeckt!

Nachtragen will ich auch noch die "Learning Celebration" zum Ende des Schulterms. Dabei zeigen die Klassen den Eltern eine herausragende Leistung des vergangenen Terms (= Vierteljahres). J*ttes Klasse hatte neben einer Präsenttion über einen Trip zu einer Farm (allerdings nur die Prep's = Einschülungskinder) noch selbstgebastelte Tierleben Diaramen vorbereitet. Alle 1st Year hielten außerdem einen selbstgeschriebenen Kurzvortrag zu einem Tier. Bei J*tt* konnte man das Herzklopfen beinahe hören, vor allen anderen Kindern und den vielen Eltern Ihre Ergebnisse vorzutragen, aber sie hat das so toll hinbekommen und war anschließend verständlicherweise stolz wie ein Plätzchen.

V*r*s Klasse hat als großes Thema im vergangenen Term "Who dunnit?". Dementsprechend mussten die Eltern herausfinden, wer aus einer Gruppe von 5 Verdächtigen Mr Fulchers Jokebook gestohlen hatte. Dazu mussten verschiedene Stationen durchlaufen werden, die die Kinder aufgebaut hatten und an denen man z.B. Fingerabdrücke und Schriftproben vergleichen, chemische Reaktionen erzeugen und flüssige Substanzen analysieren. Vero durfte mit 4 anderen Kindern die Einleitung und später die Beschreibung zu ihrer Station vorlesen - und das hat sie auch ganz prima gemacht.

Wie schön, dass die Kinder so einen Spaß hatten und stolz wie Oskar auf ihre Präsentationen waren. Das ist ein wirklich schöner Brauch, der allen (Kindern, Lehrern, Eltern) viel Freude bereitet.

Last not least waren wir auf dem Nambour Showday, einer Einrichtung, die noch aus der Zeit herrührt, als Landwirtschaft, vor allem auch die Nutztierhaltung, dominierend war. Inzwischen gibt es zwar auch noch Tiere auf der Veranstaltung und bspw. Reitvorführungen, aber im Grunde ist es eine Mischung aus Kirmes und Markt.

Die Preise waren horrend, so dass wir uns alle ein wenig zurücknehmen mussten (1 x Hüpfrutschburg = 6 Dollar = 4,50 EUR...). Die Kids liefen dann eine Weile durch einen verspiegelten Irrgarten, ohne den Ausgang zu finden. Das Zeit/Preis-Verhältnis wurde dadurch immens gesteigert. :-) V*r* und ich haben dann noch eine Fahrt auf einem dieser Höllenteile unternommen, die unglaublich schnell sind und den Magen in ungeahnte Bereiche des Körpers drücken oder ziehen - aber das war gottseidank noch eine der harmloseren Fahrten.

Zum Abschluss ging's dann noch zum PYO = Pick your own aufs Erdbeerfeld. Interessant ist, dass der Preis für die Erdbeeren im Grunde dem Preis im Laden entspricht. Und noch nicht mal naschen darf man - zumindest offiziell nicht. :-) Schilder weisen einen darauf hin, und die Krönung ist der Hinweis im Laden, dass man doch bei der Arbeit pfeifen solle... Nun ja, wir haben darauf gepfiffen und ab und zu doch mal eine Qualitätskontrolle durchgeführt.

So, damit bin ich am Ende meines Nachtrags angelangt. Nun heißt es wieder nach vorne zu blicken. Und da warten Darwin und der Litchfield National Park auf uns. Berichte folgen... Liebe Grüße an Euch alle!

PS: Warum wir hier in einer halb-neuen Zeitzone sind, versteht kein Mensch. Anstelle von 8 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland haben wir nun 7 1/2 Stunden Unterschied...

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