Donnerstag, 15. Juli 2010

Ostküstentour (VI): Von Airlie Beach nach Mount Larcom

Heute muss ich springen, zeitlich meine ich, denn unser Bericht über unsere Tour durch die Whitsundays braucht ein paar Fotos, und da wir hier auf einem recht spartanisch eingerichteten Campingplatz weilen ("nur auf der Durchreise"), es bereits stockduster ist (und das seit über einer Stunde) und ich mich beeilen möchte, um nicht noch allzu viele weitere Mückenstiche zu erhalten, will ich mich kurzfassen.

Das einzige, was wir heute getan haben, war zu fahren, fahren und nochmals fahren. Etwas mehr als 500 km in 8 1/2 Stunden, inklusive Pausen, Kaffee und Einkaufen. Eigentlich eine recht entspannte Sache, denn auf dem Bruce Highway (benannt nach einem früheren Prime Minister) kann man sowieso nicht schneller als 100 oder an manchen Stellen 110 km/h fahren. Und da sich die meisten Aussies recht strikt an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, ist das Fahren in Australien deutlich weniger aggressiv als in Deutschland. Ab und zu kommt man allerdings doch ins Schwitzen, wenn hinter einem einer der sowieso schon längeren Trucks auftaucht (auch wenn es auf dem Bruce Highway keine Road Trains mit 3 Anhängern sind wie auf dem Highway von Darwin nach Alice Springs), der mit seiner langen und hohen Schnauze so bullig aussieht und wahrscheinlich Hunderte von Pferdestärken unter der Motorhaube aufweisen kann - zumindest scheint es so, denn diese Dinger starten teilweise ihre Überholtour bergaufwärts.


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Heute haben wir auch einige Güterzüge gesehen, aber leider, leider waren wir dann doch zu viel mit dem Fahren beschäftigt... Ich hätte doch ein paar Stündchen an der Strecke stehen können. In jedem Fall sind das endlos lange (Kohlen-?) Züge, die oftmals von 4 Lokomotiven gezogen werden, teilweise auch nochmal 2 Loks in der Mitte des Zuges. Wir sind nicht dazu gekommen, die Wagen zu zählen, aber es waren sehr, sehr viele.

Irgendwann waren wir alle sehr geschafft von der langen Autofahrt und waren dann froh, endlich einen Campingplatz gefunden zu haben. Wie gesagt, recht spartanisch, dafür mit einer großen Zahl an Mücken ausgestattet. (Die versuchen auch gerade, mich zu stechen, und V*r*, die neben mir sitzt, warnt mich andauernd vor den herumsurrenden Mistbiestern.) Eine "camp kitchen" gibt es auch nicht, also haben wir aus unserem Kofferraum den Gaskocher ausgefahren und angefangen, unter der Heckklappe (die nach oben geklappt wird und quasi als Dach dient) zu brutzeln. Schön, dass es dann auch noch anfing zu regnen. So war das Abendessen dann doch eher improvisiert. Nun sind die Mädels bereit fürs Bett, aber immerhin gibt es ja einen DVD-Player im Auto, so dass es heute keine vorgelesene Gute-Nacht-Gesc hichte, sondern eine DVD gibt.

Tja, mehr gibt es von heute auch nicht zu berichten. Ach so, die Landschaft, die wir heute durchquert haben, war wirklich schön. Sie wechselte von den Zuckerrohrfeldern der ersten 150 km in weite Steppen, die teilweise durch Bäume aufgelockert waren, in denen Herden von Kühen grasten, die allerdings eher wie Wasserbüffel aussehen. Am Spätnachmittag (vor dem Regen) war der Himmel herrlich blau und mit einzelnen Wolken durchsetzt, und das Steppengras leuchtete Strohgelb in der Sonne.

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