Donnerstag, 12. August 2010

And now for something completely different!

Welcome - not to everything, but: Welcome back!

Der letzte Abend unterwegs spielte sich nur noch im Pool und im Hotelrestaurant ab. Der Pool brachte keine richtige Abkühlung, denn das Wasser war unglaublich warm. Aber dann doch besser, als den heißen Sommerwind abzubekommen, von dem man immer dachte, irgendeine Düse würde diese warme Luft produzieren. Aber nein, sie war einfach omnipräsent - außer man verschwand in einer der air-conditioned Malls. Einen richtigen Sonnenuntergang konnte man auch nicht bewundern. Dazu war es an dem Tag und Abend einfach zu diesig.

Am nächsten Tag ging es dann auf die letzte Reise - dieses Mal immerhin ohne größere Probleme beim Einchecken. Anscheinend hatte irgendjemand Erbarmen mit uns. Und da wir den größten Teil der Strecke ja schon zurückgelegt hatten, waren es auch nur noch 7 Stunden Flug. Eine überschaubare Anstrengung. Nun, Europa hat uns wieder... :-)

PS: Auf die Sydney-Beschreibung verzichte ich. Denn eigentlich ist die Geschichte nun aus. Fliegt einfach mal übers Wochenende hin und schaut Euch um - die Stadt ist eine Reise wert!

Montag, 9. August 2010

"Welcome to Everything"

...ist der Slogan der neuen "Dubai Mall", die im höchsten Gebäude der Welt beherbergt ist. Auf 4 Etagen gibt es nichts, was es nicht gibt. Alle etablierten Marken haben eigene Shops, Galeries Lafayette sind vertreten, selbst ein Nordsee-"Restaurant" ist zu finden. Ein riesiges Aquarium mit Haien, Rochen und vielen anderen Fischen steht in der Mitte der Mall und kann durch einen Tunnel unterquert werden.

Im "Candylicious" gibt es alle Süßigkeiten der Welt, in 1000-facher Menge (Fotos sind dort leider verboten). Selbst ein Eisstadion gibt es inmitten der Mall. Wir waren überwältigt von dieser Anzahl an Geschäften und Produkten, völlig einsam im Raum schwebend ob dieser totalen Reizüberflutung.

Um dorthin zu kommen, kann man entweder ein Taxi nehmen oder eine Kombination aus Metro und Bus. Die Metro in Dubai ist erst vor weniger als einem Jahr eröffnet worden; sie fährt völlig ohne Fahrer.

An den Stationen gibt es jeweils mindestens einen Metro-Angestellten und einen Soldaten, die dafür Sorge tragen, dass alles seine Ordnung hat (dass ich auch die Kinder benehmen!). Für den Fall der Fälle gibt es eine Liste mit Strafen: Essen in der U-Bahn ist mit 100 Dirham (rund 20 EUR) recht günstig. Die Strafen reichen allerdings nur bis 2000 Dirham; mit anderen Worten: Auspeitschen und ähnliche Strafen sind zumindest nicht gelistet.

Heute morgen sind wir zunächst zum Creek gefahren, an dessen Ufer eine Vielzahl von Holzschiffen (Dauen oder Daus oder auch im Plural Dau???) ankern, die be- und entladen werden. Logistik vom Feinsten also, ohne dass man im Vorübergehen ein wirkliches System erkennen könnte. Aber spannend, was alles verladen wird. Interessant ist auch, dass die Arbeit etwa wie auf deutschen Autobahnbaustellen verteilt ist: Einer schafft und mehrere andere stehen um ihn herum und gucken.

Anschließend ging's per Taxi Richtung Gewürz- und Gold-Souk. Naja, ein Taxi war's ja nicht gerade, sondern wohl eher der Cousin vom Kiosk-Besitzer, bei dem wir vorher Getränke gekauft hatten. Sonderpreis 30 Dirham - haha, Sonderpreis, und jeder Europäer mit "Tim und Struppi"- sowie "Leben des Brian"-Erfahrung hätte handeln müssen! Naja, wir sind angekommen, und das mit einer kleinen Stadtrundfahrt. In den Souks herrscht ein ziemliches Gewimmel, Arbeiter ziehen oder schieben Sackkarren mit vielen Säcken oder Kisten von einem Ort zum anderen, häufig abenteuerlich aufgetürmt. Andauernd wird man von der Seite angesprochen: "T-Shirts, Copy Watches, ..." und ähnliches. Im Gewürz-Souk wird man von vielen unterschiedlichen Gerüchen umhüllt, überall stehen Kisten und Säcke herum, ein ähnliches Chaos (aus unserer Sicht) wie am Hafen.

Im Gold-Souk sind die Schaufenster mit Gold-Ketten, -Armbändern, -Ringen und anderem Schmuck vollgehängt. Unglaublich, wie das alles blitzt und blinkt. Anschließend ging es wieder zurück zum Hotel, bei 45 Grad und mehr bleibt einem nur der Hotelpool, wobei das Wasser wärmer als in der Badewanne ist.

Morgen endet auch dieser letzte Teil des Abenteuers - ab nach Hause. Mal sehen, ob wir mit dem Gepäck morgen alle möglichen Hindernisse (= Waagen und ähnliches) umschiffen.

Sonntag, 8. August 2010

Kim Wilde hatte es schon geahnt

28 Jahre ist es her, dass Kim Wilde eine Vorhersage wagte: "Chaos at the airport tonight" war gar nicht mal so schlecht - und sie hatte recht.

Gestern sind wir doch, nach einem letzten Bad im Pool, nach einer letzten Stunde am Strand, nach einem letzten Flat White bei Jonathan's guter Dinge (aber auch mit ein paar Tränen in den Augen) gen Brisbane gefahren, um dann zu erfahren, dass es nicht nur eine Grenze für das Gesamtgewicht gibt, sondern auch für jeden einzelnen Koffer. Und weil zwei der Koffer diese magische 30 kg-Grenze um 5 bzw. um 8 kg überschritten hatten, ging es dann munter ans Umpacken. Australische Freundlichkeit bei der Dame (wollte gerade schon Tusnelda schreiben, konnte mich aber noch einmal zurückhalten) - weit gefehlt. Also ging es dann daran, die überflüssigen Pfunde (nein, nicht DIE...) abzubauen und auf andere Koffer zu verteilen. Und eine noch freundlichere Dame ließ uns dieses Umpacken erst an der Stelle im Bild vornehmen, um dann, als wir gerade mittendrin waren, zu sagen, dass wir doch bitte aus dem Weg gehen sollen. Also, es scheint doch ein paar Unterschiede zwischen der Großstadt und der Sunshine Coast zu geben...

Gottseidank sind wir dann von der Seite angequatscht worden, und zwar von J*n und Le*n, die 5 Wochen, ebenfalls mit einem Jucy, die Ostküste Australiens unsicher gemacht hatten und die unsere "Hilflosigkeit" gesehen hatten. Und die sich doch glatt angeboten haben, einen Koffer im normalen und einen weiteren als Handgepäck mitzunehmen. Ich weiß, hört sich an wie Drogenkuriere in Singapur oder wo-auch-immer, aber macht Euch mal keine Sorgen - die beiden sind schwer in Ordnung. Außerdem gibt es noch viel mehr Zufälle und Gemeinsamkeiten, aber über die schreibe ich jetzt nicht, ansonsten denkt Ihr noch, das wären die gleichen Tricks, auf die wir schon in Bangkok hereingefallen sind...

Nun sind wir also doch guter Dinge in Dubai angekommen, wo es morgens gegen 5 Uhr nur schlappe 34 Grad warm war. Jetzt, gegen halb 11, ist es etwas über 45 Grad, also ein klitzekleines bisschen wärmer als in down under. Eigentlich kaum zum Aushalten. In der Ferne sieht man die Hochhäuser der Innenstadt, wobei die alle im Dunst nahezu verschwunden sind. Das Bad im Hotelpool (auf dem Dach und ohne Dach) war wohl mehr wie eine große Badewanne denn eine wirkliche Abkühlung, aber immerhin nass. Nachher fahren wir in die Stadt, um uns dort ein wenig umzusehen. Und wahrscheinlich werden wir dann - auch aufgrund der Zeitumstellung - nicht allzu spät schlappmachen.

Samstag, 7. August 2010

Good *sniff* Bye *sniff*, Australia *sniff, sniff*

Ok, mates, this will be our last message from down under. (Except if there's another ash cloud coming down to Oz within the next couple of hours.)

Langsam kommt sie näher, die Abschiedsstimmung. Der Bauch zieht sich ab und zu ein bisschen zusammen, hatte lange keinen Abschiedsschmerz mehr. Was fällt einem noch alles ein, was wir hätten machen wollen und haben es dann doch immer wieder aufgeschoben. Andererseits: Wie viele schöne Erinnerungen haben wir in den vergangenen 6 Monaten gesammelt, mehr als genug für ein Buch.

In ein paar Stunden geht es los, vorher noch ein letztes Mal mit den Kids im Pool gewesen, nachher eine letzte Sausage Roll (*yummie*), um 1 nochmal Christine & Co. am Strand treffen, dann gegen Viertel nach drei die Koffer nach draußen bringen und auf Col's Airport Shuttle warten, Myra und John Good-bye sagen, einen letzten Blick auf unser Resort werfen, auf den Park, den Strand, die Palmen. Die Stationen auf der Fahrt nach Brisbane, die wir vor einem halben Jahr zwar müde, aber mit großer Neugier zum ersten Mal gesehen haben, die Glasshouse Mountains, die Straßenschilder, die Abzweige, alles mittlerweile wohl bekannt.

Morgen früh werden wir in Dubai landen und dort noch zwei Tage verbringen. Minimum-Temperatur im August 28 Grad, Maximum 42 - na, das wird was. Am Dienstag Abend sind wir zurück, und wahrscheinlich ist es ganz einfach, sich wieder an die vertraute Umgebung zu gewöhnen, das Leben ändert sich ja nicht.

Nicht dass Ihr denkt, wir würden nur wehmütig der Zeit in Australien hinterhertrauern. Nein, nein - denn: Wir freuen uns auf Euch alle!!!

Vielleicht gibt's nochmal ein Posting aus Dubai (hängt von den Möglichkeiten einer Internet-Verbindung ab), in jedem Fall vielen Dank, dass Ihr uns gefolgt sein und entweder hier oder per Mail so viele Kommentare und Nachrichten nach down under geschickt habt!

Bis bald, viele Grüße ein letztes Mal aus Moffat Beach von den "Huethis in Down Under" :-)

Freitag, 6. August 2010

Danke, Google!

Ja, Ihr hört völlig richtig, ich bedanke mich bei der datensüchtigen Krake, die man ja mittlerweile mit Argusaugen betrachtet und immer im Verdacht hat, dass sie zu viele Daten ohne Erlaubnis und ohne Wissen des Dateneigners in sich einsaugt und analysisert. Danke, Ihr Entwickler von Google Desktop Search!

Ok, ich lasse Euch am Grund meiner Euphorie teilhaben. Morgen geht es, wie viele von Euch wissen, zurück gen Heimat. Allerdings machen wir, weil der Weg so lang ist, unterwegs eine kleine Pause. Mit anderen Worten: Wir bleiben zwei Nächte (und die dazugehörigen Tage) in Dubai. Direkt nachdem ich die Flüge gebucht hatte, hatte ich auch ein Hotel gebucht. Gestern nun wollte ich alle Informationen, die wir für und während der Rückreise benötigen, ausdrucken. Flugtickets - alles da; Bus von Moffat Beach nach Brisbane - Bestätigung als E-Mail vorhanden; Hotel in Dubai - ... - Hotel in Dubai? - ... Nicht da. Kann doch nicht sein, irgendwo muss doch diese E-Mail stecken, naja, mal in Outlook suchen, komisch, nicht da? Dann halt irgendwo vorher als PDF-Datei in den "eigenen Dateien" gespeichert - auch nicht. Langsam wurde mir doch ein wenig mulmig. Immerhin habe ich eine alte Kreditkartenabrechnung gefunden. Darauf standen allerdings nur: der Betrag, das Kaufdatum und das Internet-Portal, auf dem ich gebucht hatte - immerhin! Schnell auf die Seite und ein Klick auf "My account". Dummerweise konnte ich mich nicht einloggen, und jede E-Mail, die ich für ein vergessenes Passwort angegeben habe, wurde als nicht bekannt zurückgewiesen. Also (in London war es 4 Uhr morgens) eine Nachricht über das Web-Formular. Der Hinweis, es könne bis zu 6 Stunden dauern, bis eine Antwort käme, war ja noch erträglich - wenn es denn so wäre, denn es kam einfach keine Antwort.

Nun, ich hatte zwar vorher schon ein paar Mal über die in Outlook integrierte Google-Suche nach einer Antwort auf meine Frage geforscht, aber erst als ich eine bestimmte Wortkombination bei meiner Google Desktopsuche eingegeben hatte, bekam ich doch tatsächlich eine Information zum Hotel, die zwar gar nicht mehr physisch auf meinem Rechner als E-Mail vorhanden war, aber immer noch im Cache gespeichert war. Und so wurde auch der Gesang der kleinen Teufelchen in meinem Ohr ("Ihr schlaft unter Brüüüüücken - oder in der Bahnhofsmission.") wieder deutlich leiser. Phhhhhhhh... :-)

Mittwoch, 4. August 2010

Es saugt und bläst der Heinzelmann...

...wo Mutti sonst nur saugen kann... (Na, von dem stammt das denn?)

Wer kennt Sie nicht, die außerordentlich lauten Geräte, mit denen städtische Angestellte im Herbst den Laub wegpusten. Und es vergeht kein Herbst, in dem nicht in der Presse über die Lärmbelästigung, andererseits aber auch über Kosteneinsparung diskutiert wird. Tatsächlich findet man diese Puster auch hier - allerdings mit einem anderen Einsatzzweck: Anstelle von Laub wird hier am Morgen der Sand von einem Fußweg zurück an den Strand gepustet. Sehr ordentlich...

Der Abschied naht

Unser Bericht über Sydney steht noch aus - aber der muss nun doch noch einen Augenblick warten. Langsam wird es ernst. Lange macht man sich keine Gedanken über den Abschied von Land und Leuten, und plötzlich steht er vor der Tür. Die letzten Tage werden gezählt, und die Stimmung schwankt zwischen Vorfreude auf Euch alle zuhause und dem Abschiedsschmerz von einem schönen Land, in dem wir viele Bekanntschaften geschlossen haben und viele schöne Erlebnisse machen durften.

Letzten Sonntag gab es ein Abschiedsbarbie im Park von Moffat Beach, direkt am Strand. Viele Bekannte aus der Nachbarschaft, Schule und Uni kamen, die Kinder spielten am Strand, in den Büschen und auf dem Spielplatz, und Schluss war erst mit einsetzender Dämmerung, also gegen etwa Viertel nach fünf. Abschied auf Raten, denn einige von unseren Bekannten sehen wir noch hier und da, bei anderen dagegen heißt es wirklich "Good-bye" sagen. (Heute wird mich ähnliches an der Uni erwarten, denn auch wenn ich morgen noch einmal im Dienst bin, werden wir uns heute Nachmittag zu einem kleinen Abschiedsumtrunk treffen.)

Einer unserer ersten Ausflüge (Anfang März) hatte uns nach Noosa in den National Park geführt (siehe: http://the-huethis-in-down-under.blogspot.com/2010/03/noosa-national-park.html). Damals hatte es ja plötzlich angefangen, aus Kübeln zu schütten. Und wir hatten und fest vorgenommen, noch einmal auf Koala-Suche zu gehen.

Kurz vor Schluss, also gestern, direkt nach der Schule sind wir dann zu einem letzten Ausflug gestartet. Dieses Mal war das Wetter herrlich, blauer Himmel, Sonnenschein, schön warm, blaues Meer - was will man mehr. Auch dieses Mal waren wir auf fremde Hilfe angewiesen, um einen Koala zu sichten. Immerhin hat sich doch einer in eine Astgabel verirrt. (Wir vermuten ja, dass es dort nur ein oder zwei Koalas gibt, die von fleißigen Helfern für die Touris in die Bäume gesetzt werden.) Seht Ihr ihn? So richtig einfach ist es ja nicht, insbesondere wenn man nicht weiß, ob überhaupt ein Koala in einem der Bäume sitzt.

Zur Belohnung gab es noch einen wunderbaren Sonnenuntergang (Kitsch as kitsch can be...) und außerdem haben wir doch tatsächlich noch einen Wal gesehen, der in einiger Entfernung eine Vielzahl von tollen Sprüngen vorgeführt hat. Was für ein wunderbarer Abschluss eines Tages. Naja, der Abschluss des Abschlusses war dann noch ein großes Eis in Noosa... :-)

Freitag, 23. Juli 2010

Nachtrag Ostküstentour (V 1/2): Ausflug von Airlie Beach auf, in und um die Whitsundays

Bevor es morgen früh zunächst zum Flughafen nach Brisbane und danach per Virgin Blue-Flug nach Sydney geht, schnell noch ein ausstehender Bericht. Eigentlich eine olle Kamelle, denn der Ausflug von Airlie Beach ist nun schon ein paar Tage her. Aber: Das war so ein schöner Tag mit vielen unterschiedlichen Erlebnissen, dass zumindest dieser nachträgliche Kurzbericht sein muss.


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Los ging's morgens, als wir von einem Bus vor der Türe des Campingplatzes abgeholt wurden. Der Fahrer (ursprünglich ein Holländer) war gleichzeitig auch der Eigentümer des Schiffs, mit dem wir in See stechen sollten. Wir hatten uns übrigens vorher erkundigt, wie groß das Schiff und, vor allem, wie viele Teilnehmer dabei sein würden - die maximale Anzahl von 36 Teilnehmer hat uns dann doch sehr beruhigt. Es war damit genau das Gegenteil der touristischen und vor allem vollgepackten Tour von Cairns in Great Barrier Reef.

Los ging die Fahrt, rund 1 1/2 Stunden mit unserem Schiffchen zunächst auf die Whitsunday Island. Dort wurden wir in mehreren Gruppen mit einem Schlauchboot an Land gebracht und sind dann die wenigen hundert Meter zum "Scenic Lookout" (das lohnt sich doch fast immer!) hochgetigert. Etwa Punkt (B) auf der Karte. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick über herrlich weiße Sandstrände, wohl mit dem höchsten Quarzanteil auf der Welt, naja, wollen wir's mal glauben. Ist ja auch egal, denn der Blick war einfach phänomenal. Von dort oben konnte man sogar ein paar Sting Rays vor uns im Meer sehen.

Auf dem Weg vom Lookout zum Strand raschelte es plötzlich vor Vero im Gebüsch. Wir 4 (außer uns war in dem Augenblick niemand auf dem Weg) blieben stehen, und ein Goanna schlich leise und mit kaum wahrnehmbaren Bewegungen durch das trockene Gras und Unterholz davon. Klasse! (Seht Ihr ihn auf dem Foto - so ganz leicht ist er nicht zu entdecken, vor allem wenn man an rein gar nichts denkt.) Dieses Erlebnis führte dazu, das wir den restlichen "Abstieg" in fast völliger Stille vornahmen, da die Mädels unbedingt noch einen Goanna sehen wollten - leider hielten die sich doch arg be- und verdeckt.

Anschließend gab's ein Bad im Meer, an diesem herrlichen Strand. Das Wasser war auch noch einigermaßen warm - zumindest zum Toben hat's gereicht.

Danach gab es Lunch auf dem Boot, während wir weiter Richtung (C) fuhren. Dort hatten wir dann die Möglichkeit, eine Weile zu schnorcheln. Auch diese Bilder sind noch nicht entwickelt - mittlerweile wäre die Anschaffung einer digitalen Unterwasserkamera gar nicht mal so unwirtschaftlich gewesen. Auf jeden Fall gab es tolle Korallen und noch schönere Fische. J*tt* und ich sind direkt durch einen Schwarm Hunderter bunter Fische geschwommen, die so dicht schwammen, dass wir doch einige berühren konnten. Kurz bevor ich J*tt* wieder am Boot abgesetzt hatte (trotz Wetsuits war uns dann doch recht kalt), haben wir noch einen richtig großen Fisch, vielleicht 1 1/2 Meter lang als dunklen Schatten direkt unter uns entdeckt.

Zum Abschluss ging's wieder zurück nach Airlie Beach. Sowohl von den Eindrücken an Land als auch im Wasser war das ein riesig toller Tag, und auch die Organisation (Schiff, Besatzung, Anzahl Teilnehmer) hat dazu beigetragen, dass sich alle den ganzen Tag wohl gefühlt haben.

Donnerstag, 22. Juli 2010

Ostküstentour (X): Von Rainbow Beach zurück nach Hause

Ohne Kamera, war aber auch nicht mehr notwendig, hier noch die Beschreibung des letzten Tour-Abschnitts. Allerdings - zu berichten gibt es davon nicht mehr viel.


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Früh sind wir in Rainbow Beach gestartet, um nicht zu spät in Moffat Beach einzulaufen, um dann anschließend nicht zu spät mit dem Wagen nach Brisbane zu kommen. Um 14 Uhr macht Jucy sonntags zu - und Zuspätkommen würde einen weiteren Tag kosten. Also: Nichts wie nach Hause...

Gemeinsam haben wir danach unseren guten Jucy-Campa ausgeladen. Die Mädels sind dann in Moffat geblieben, und ich bin nach Brisbane getuckert, um den Wagen abzugeben. Dummerweise sind die Zug- und Busverbindungen von Brisbane aus an einem Sonntag nur teilweise gut, so dass ich insgesamt für die Rückfahrt 4 1/2 Stunden gebraucht habe - davon entfielen ungefähr 2 1/2 Stunden auf Warten in Brisbane und Caboolture (nördlich von Brisbane - dort endet ein Zug und man muss in einen anderen umsteigen).

Immerhin blieb mir bei der Wartezeit die Möglichkeit, mich in der Nähe von der Station in Brisbane umzusehen. Und so stand ich plötzlich und unvermittelt mitten in Chinatown! (Die blaustichigen Fotos habe ich dann mit dem anscheinend blau-angelaufenen Handy gemacht.)

Ostküstentour (IX): Von Hervey Bay nach Rainbow Beach

Nach dem Ausflug nach Fraser Island blieb uns am (vor-) letzten Tag nur noch, ein Stückchen weiter Richtung Süden zu fahren, um noch einmal Rainbow Beach zu besuchen, in dem wir, zugegebenermaßen reichlich kurz, vor einigen Wochen schon einmal geweilt hatten. Da der Weg von Hervey Bay nach Rainbow Beach einigermaßen kurz ist, hatten wir noch einen langen Nachmittag, den die Kinder zunächst im Pool verbracht haben.


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Anschließend ging es noch einmal zur Carlo Sandblow, der großen Sanddüne, von der aus wir einen tollen Blick in alle Richtungen hatten. Das Überraschende war, dass wir an diesem Nachmittag beinahe allein dort oben waren. Bei der Menge an Sand kommt man sich dann schon beinahe verloren vor.

Dummerweise scheinen dann einige Sandkörner ihren Weg in meine (neue Ersatz-) Kamera gefunden zu haben; auf jeden Fall war sie plötzlich zu nichts mehr zu gebrauchen. Von daher wird ab jetzt nur noch H*rn*s Kamera zum Einsatz kommen. Mal sehen, wie das Reklamationswesen hier in down under funktioniert.

Erich lebt - in Australien!

Ich weiß, ich weiß, wir müssen noch über die restlichen Stationen unserer Ostküstentour berichten. Aber kaum sind wir wieder "zuhause" (naja, kind of...), hat uns der Alltag wieder, und der verbraucht im Moment viel Zeit.

Daher schnell eine kleine Anekdote von heute morgen: Fast jedes Mal, wenn ich morgens Joggen gehe, sieht man dieselben Leute, die spazieren gehen, joggen oder ihre Hunde ausführen. So auch einen älteren Herrn, den ich bisher aber immer nur von hinten gesehen habe und der mir allein schon deswegen aufgefallen ist, weil er bei den hiesigen Morgentemperaturen (kühl zwar, aber eigentlich sehr angenehm) mit dicker Jacke, Hut und Handschuhen (!) herumläuft. Ich dachte bisher immer, dass er mir auf mein "Good morning" ein gequetsches "hi" entgegnete, aber seid heute weiß ich es besser.

Heute kam er mir entgegen, und auch wenn die Gesichtszüge inzwischen ein wenig anders sind und er Gewicht zugelegt hat, ist es unzweifelhaft... ERICH HONECKER! Denn das gequetsche "hi" ist eindeutig ein "G'day", wobei er das "G" kaum spricht und der Rest ohne jeden Zweifel mit starkem sächsischen Akzent gesprochen wird.

So was, so was, und das an der beschaulichen Sunshine Coast... :-)

Sonntag, 18. Juli 2010

Ostküstentour (VIII): Ausflug von Hervey Bay nach Fraser Island

Ganz vergessen hatte ich, dass wir gar nicht so spät in Hervey Bay angekommen waren. Zumindest nicht zu spät, um noch einen Gang zum Strand zu unternehmen und einen herrlichen Sonnenuntergang und ein paar "Stegimpressionen" mitzubekommen.

Am nächsten Morgen ging es dann recht früh los Richtung Fraser Island. Lange hatten wir (schon seit den "erkrankten" Osterferien) überlegt, ob wir mit einer geführten Tour dort hinfahren oder ob wir uns ein 4WD mieten und auf eigene Faust losfahren. Die Meinungen einiger Freunde und Bekannte gaben dann den Ausschlag, es - zumindest beim ersten Mal - doch mit einer Tour zu probieren. Das hieß: Früh aufstehen, frühstücken und um kurz nach 7 vom Bus abgeholt werden. Auf dem Weg zur Fähre haben wir - das war doch ein schöner Beginn - einige Kängurus beim Frühstück (nein, nicht auf dem Grill) gesehen.


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Dann ging es mit der Fähre auf die Insel. Auf dem Weg dorthin kam Highlight Nummer 2: In der Bucht schwammen einige Delphine, die wir einige Zeitlang beobachten konnten. Die Fähre wartete sogar mit einer Schiffskatze auf, die sogleich die Aufmerksamkeit der meisten Passagiere, so auch unserer beider Mädels, auf sich zog.

Auf der Insel hieß es dann in einen 4WD-Bus umsteigen. Wichtig: Anschnallen. Das ist in den australischen Bussen sowieso vorgeschrieben, aber in diesem war es absolut notwendig. Auf Fraser gibt es keine asphaltierten Straßen, sondern einzig Sandwege - von daher geht es auch gar nicht ohne Vierradantrieb. Und diese Sandwege sind teilweise recht ausgefahren, sodass wir nicht nur hin- und her-, sondern auch auf- und abgeschüttelt wurden.

Von da an mussten wir uns an einen strikten Zeitplan halten und wurden - die Erinnerung an die asiatischen Touristen auf Island kam glatt wieder hoch - von einer Attraktion zur nächsten "gekarrt", durften dort aussteigen, 5 Minuten Fotos knipsen und mussten dann pünktlich wieder im Bus sitzen ("ready to leave" war wohl der Lieblingssatz unseres Busfahrers).

Die Besonderheit der Insel erschließt sich sicherlich erst dann richtig, wenn man ein wenig mehr Zeit hat, aber wenigstens haben wir ein paar erste Eindrücke gewinnen können. So ist das Wasser in den Bächen so klar, dass man es zunächst überhaupt nicht wahrnimmt, sondern nur den Sand auf dem Grund sieht.

Der Busfahrer bekommt sicherlich eine Provision von Tom und Jerry, den beiden Piloten, die am Oststrand von Fraser auf die Busse warten und einen 10- bis 15-minütigen Flug über die Insel anbieten. Der Preis für den Flug war gerade noch akzeptabel (wenn auch hoch), so dass wir nach kurzem Nachdenken kurzfristig auf den Flieger umstiegen, um die Insel aus der Vogelperspektive zu sehen.

Und diese Investition hat sich wirklich gelohnt. Auch wenn der Flug nach maximal einer Viertelstunde wieder zu Ende war, haben wir doch einen tollen Blick über die Insel gehabt - einfach fantastisch!

Anschließend - wieder mit dem Bus - ging es zu einem 75 Jahre alten Schiffswrack. Für das hätte man in schöner Einsamkeit sicherlich eine Stunde gebraucht, um es (nur von außen) zu erkunden und ein paar richtig schöne Fotopositionen zu finden. Aber nach 5 Minuten mussten wir wieder auf unseren Plätzen sitzen.

Danach ging es doch noch einmal zurück, denn dem Busfahrer war von einem toten Manta Ray berichtet worden, der auf dem Strand liege. Er war - bis auf eine Stelle - gut erhalten, lag wohl noch nicht allzu lange am Strand, und wir alle waren wirklich traurig, dass der schöne Fisch tot war. Jeder stellte sich wohl vor, wie anmutig sich die Mantas im Wasser bewegen.

Tote Fische am Strand rufen auch die Dingos, eine Art Wildhund, hervor. Und tatsächlich sahen wir kurze Zeit später einen Dingo am Strand entlanglaufen.

Zum Abschluss des Tages ging es noch an den Lake McKenzie, einen herrlichen Süßwassersee auf der Insel. Und wo die meisten Erwachsenen pienzten, weil der Wind doch recht kühl war, kannten die Mädels keinen Schmerz und sprangen ins Wasser. Auch hier hatten wir tatsächlich zu wenig Zeit, um den See wirklich genießen zu können, aber wenigstens haben wir einen ersten Eindruck gewonnen.

Freitag, 16. Juli 2010

Ostküstentour (VII): Von Mount Larcom nach Hervey Bay

Ein weiterer Tag, an dem wir viele Kilometer schrubben wollten, lag vor uns. Unser Ziel, Hervey Bay, ist einer der beiden Ausgangspunkte für Fraser Island, der weltweit größten Sandinsel. Eigentlich hatten wir ja schon in den Osterferien vor gehabt, nach Fraser zu fahren, aber dadurch, dass zuerst V*r*, danach J*tt* und ich krank waren, hatten wir ja die Osterferien auf Balkonien und und in Poolland verbracht.


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Nun, richtig viel gibt es von der Fahrt nach Hervey Beach nicht zu berichten. Und ewiglange Landschaftsbeschreibungen sind auch nur mittelmäßig interessant. Lasst mich mal in den Fotos suchen, die wir unterwegs geschossen haben...

Ha, gefunden. Thema: Baustelle. Dann und wann gibt es auf dem Highway, der bis etwa auf "unsere" Höhe (= etwas nördlich von Caloundra) zweispurig ist, also eine Spur je Richtung, ab und zu auch mal eine Überholspur, doch eine Baustelle. Die meisten Baustellen, an denen nur eine Spur zur Verfügung steht, sind nicht durch Ampelschaltung geregelt, die man das von einer ordentlichen deutschen Baustelle erwarten würde, bei der man dann 5 Minuten vor einer roten Ampel steht und überlegt, warum die Ampel denn rot zeigt, wenn aus der Gegenrichtung doch kein Fahrzeug kommt. Dieser Problematik begegnen die Aussies damit, keine Ampeln, sondern Menschen einzusetzen, um den Verkehr zu lenken.

Und so gibt es an beiden Anfängen (oder Enden? Da fällt mir doch glatt "Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei" von Stefan Remmler ein) jeweils einen Arbeiter, der ein Schild in der Hand hält. Man fühlt sich ein wenig (aber auch nur ein klitzekleines bisschen) an die Formel 1 Boxenstopps erinnert. Eine Seite zeigt "Stop", die andere "Slow". Und wenn man dann an dem Arbeiter (oder der Arbeiterin natürlich) vorbeifährt, winkt man noch mal kurz und erhält ein leichtes Handheben.

Auf dem Bruce Highway wird grundsätzlich alles transportiert. Oftmals kommen einem kleine Fahrzeuge entgegen, die vor einem "Oversize"-Truck warnen. Diese können dann entweder besonders lang sein (z.B. bei Stahlrohren) oder besonders breit. Wir sind z.B. einem Truck gerade noch ausgewichen, der eine ganze Brücke transportiert hat. Teilweise sieht man halbe Häuser, die an einem Ort abgebaut und an einem anderen wieder aufgebaut werden, und auf diesem Foto, wenn auch nur unscharf und nicht vollständig, ein ganzes Haus. Ist schon verrückt, ein ganzes Haus auf einem Laster zu sehen...

Damit man auf dem ewig langen Highway, der meist geradeaus führt, nicht einschläft, wird man andauernd darauf hingewiesen, doch mal eine Pause einzulegen. Und selbst wenn der nächste Rastplatz (der muss noch nicht mal bewirtschaftet sein) auch noch 50 km entfernt ist, wird doch schon darauf hingewiesen.

Überhaupt sind die Entfernungen (und gefühlten Entfernungen) hier einfach anders. Ein Schild, bei dem wir mit der Kamera leider zu spät kamen, wies auf eine gefährliche Strecke hin - für die nächsten 250 km... Wir haben nur das Schild für nächsten 27 km erwischt.

Und wenn dann mal ein Wohnwagen vor einem ist (oder einer der riesigen Trucks hinter einem!), dann freut man sich, wenn es irgendwann mal eine Überholspur gibt. Die werden rechtzeitig angekündigt, und jeder bringt sich, so gut es geht, in Position. Andererseits ist das Fahren hier einfach deutlich entspannter, gerade weil es die Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt.

Ein schönes Örtchen auf dem Weg ist Childers, im Grunde ein Kaff, aber durch die Architektur der Häuser und dadurch, dass der Highway sich als Allee durch den Ort zieht, sehr attraktiv. Dort gab es einen Stop mit Erfrischungen für Fahrer, Beifahrer und Hilfsfahrer. Und anscheinend sind in der Abgelegenheit dieser Orte doch einige Relikte erhalten geblieben.