Freitag, 9. Juli 2010

Kuranda - Touri-Ort, aber trotzdem eine Reise wert

Das macht Spaß: Seit mehreren Stunden regnet es hier in den Tablelands, dem Hinterland von Cairns, und der Campingplatz ist abends so hervorragend beleuchtet, dass immerhin auf den Toiletten und in Küche Licht vorhanden ist. Die Wege dagegen sind dunkel wie die Nacht, dazu durch den Regen aufgeweicht, was dann wieder bedeutet, dass man alle 10 Schritte entweder in einer Pfütze oder - noch viel schöner - in einem Matschloch landet. Gleichzeitig gibt es weder einen Gas-Barbie (Holzbarbie schon, aber wie will man bei dem Wetter trockenes Holz finden?) noch Kochplatten. Was dann wiederum dazu führte, dass wir unseren Gasherd am Auto (hinten, zum Ausziehen) ausprobierten, was grundsätzlich gut ist, weniger gut jedoch am Abend, noch weniger gut an einem wie jetzt feuchten Abend, denn wenn der Gasherd an ist, muss die Heckklappe offen sein, so dass die Mücken ein neues Eldorado entdeckt haben. Erinnert mich irgendwie ein wenig an unseren Urlaub auf Island...

Unsere erste Nacht in Cairns und damit auch in unserem Jucy-Mobil haben wir gut verbracht. Die "Betten" unten, also im Fahrzeug, sind zwar reichlich eng und zumindest für Menschen mit einer Größe von 160 cm und mehr einfach zu kurz, aber nach einer Nacht in embryonaler Haltung fühlt man sich fast wie bei Muttern... (Seit der ersten Nacht haben wir dann mit den beiden Kids getauscht - oben ist die Nachtruhe doch deutlich angenehmer.)

Am nächsten Tag ging es mit der historischen Eisenbahn 1 1/2 Stunden hinauf nach Kurande, einem kleinen Dorf, das sich vor allem durch seinen "traditionellen Markt" auszeichnet. Mit anderen Worten: Es gibt, meistens in ähnlicher Reihenfolge: Ein "Restaurant", einen Schmuckladen (Opal wird lokal abgebaut), einen Souvenirladen und eine "Galerie" mit original Aborigines-Drucken oder -Originalen - und dann wieder von vorne. Trotzdem ein "Must do" für Touris wie uns.

Die Fahrt mit der Eisenbahn ist immerhin ein Erlebnis. Die Strecke wurde vor mehr als 100 Jahren gebaut, und es gibt viele schöne Stellen, an denen man ins Tal schauen kann oder auf einen Wasserfall. Außerdem kommt man mit Leuten in Kontakt, die auf den eigenen Plätzen sitzen, aber sich unter keinen Umständen wegbewegen wollen (*!%?$#), oder aber mit viel freundlicheren Menschen, die uns dann eine Bank freigemacht haben und mit denen wir ab und zu ins Reden gekommen sind.

Die ganzen Kitsch- und Kramläden haben wir dann gottseidank gut hinter uns liegen lassen können und sind in die "Butterfly Sanctuary" gegangen, eine Aufzuchtstation für Schmetterlinge. Dort kann man zum einen die schönsten heimischen Schmetterlinge in großer Anzahl um einen herum flattern sehen - und wenn man Glück hat, setzt sich einer der Schmetterlinge sogar auf einen -, zum anderen aber auch den gesamten Lebenszyklus eines Schmetterlings vom Ei über die Raupe bis zum Schmetterling live miterleben. Das ist wirklich interessant und einfach schön. Bin mir nicht sicher, ob diese Aufzuchtstation einen wirklichen Sinn hat, außer schöne Tiere der Schönheit wegen zu produzieren. In jedem Fall war das etwas, was sich gelohnt hat.

Abschließend ging es mit einer mehreren Kilometer langen Seilbahn zurück über den Regenwald zum Ausgangspunkt. Eine sehr schöne Fahrt mit wunderbaren Blicken übers Land. Einen Koala haben wir zwar vergeblich versucht, ausfindig zu machen. Aber einige schöne Kakadus haben wir in den Bäumen und beim Segeln entdeckt.

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