Montag, 12. Juli 2010

Ostküstentour (IV): Von Townsville nach Bowen

Sonntag Morgen, 4.20 Uhr, der Handy-Wecker spielt Ann Clarks "Sleeper in Metropolis", Zeit zum Aufstehen fürs "kleine Finale". Wie gut, dass wir a) direkt neben dem Küchenkomplex unser Lager aufgeschlagen haben und b) dort ein funktionierender Fernseher installiert ist. Den hatte ich am Vorabend noch ausprobiert, um sicherzugehen, dass ich das Spiel nicht verpasse. Dummerweise ist nicht nur das Licht ausgeschaltet, auch der Fernseher ist völlig aus und nicht wie erwartet auf Standby. Nur mit dem Licht des Handys suche ich im Küchenkomplex nach dem Hauptschalter, ohne wirklich fündig zu werden.

Ich gebe mich schon geschlagen und versuche, auf die Schnelle einen Live-Stream zu finden, als aus der Dunkelheit Herb auftaucht. Herb ist mindestens 70, ein wenig harthörig (oder sein Hörgerät ist nur auf halbe Lautstärke gestellt) und er ist mit seinem Bruder Jim (mindestens so alt wie er), seinem Sohn Russel (53), dessen Frau, deren Tochter und ihrem Freund - habt Ihr mitgezählt? 6 Personen aus 3 Generationen - in Townsville, um das Festival zu besuchen, von dem wir dann erfahren, dass es ein V8-, also ein Rennwagenfestival ist. Dort starten nur australische Marken, laut Herb Holden und Ford. Ob die Aussies wissen, dass beide Marken nicht mehr so ganz australisch sind?

Nun ja, immerhin weckt Herb seine Schwiegertochter, die ihm dann wiederum erklärt, dass unter der Decke ein Steckdose hängt, an der am Vortag der Stecker (DER Stecker) gezogen war. Mit Herbs Hilfe bekomme ich den Stecker in die Steckdose, und dann geht die Party los: Der Küchenkomplex erstrahlt im Licht der Neonleuchten, der Fernseher funktioniert und auch der Kühlschrank läuft wieder. (Schön für diejenigen, die Lebensmittel im Kühlschrank verstaut hatten.) Mit ein paar Minuten Verspätung sehen Herb und ich dann das Spiel. Ich versuche, meine Antworten möglichst leise zu geben, immerhin ist es erst 20 vor 5. Herb scheint sein Hörgerät nicht lauter gestellt zu haben - zumindest lässt das die Lautstärke, in der er seine Kommentare abgibt, vermuten. Immerhin, gemeinsam haben wir dann die Deutschen auf den 3. Platz gehoben. :-)

Danach ging's in das Billabong Sanctuary mit vielen schönen Tieren, und nachmittags fuhren wir weiter gen Süden. Richtig viele Orte gab es auf der Strecke nicht, und so mussten wir bis nach Bowen, ein recht hässlicher Ort, weiterfahren, um einen Campingplatz zu finden. Aufregend war es dort nicht, und auch die Küche auf dem Platz war eher unterstes Niveau - lecker!


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