Montag, 5. Juli 2010

Litchfield National Park (II)

Nun sitzen wir wieder im Flugzeug - zurück vom Northern Territory nach Queensland, Ziel Cairns. Dort werden wir unseren Jucy Choppa abholen und in 13 Tagen zurück nach Moffat Beach tuckern, wobei wir tatsächlich in den ersten Tagen die Gegend in und um Cairns erkunden werden.

Zurück zum Safari Camp im Litchfield National Park. Ich war mir nicht mehr sicher, an welchem Tag die deutsche Mannschaft gegen Argentinien spielen würde, und es gab auch kaum eine Chance, das herauszufinden. Die Netzabdeckung war gleich null, so dass wir seit langem das erste Mal an einem Ort waren, wo man nicht kurz ins Internet gehen konnte - auch nicht schlecht. Am Abend fragten wir den Platzbetreiber, ob es denn möglich sei, das Fußballspiel auf seinem Fernseher zu sehen. Wenn Ihr jetzt denkt, dass wir uns in seinen Wohnwagen zwängen wollten, seid Ihr auf der falschen Fährte. Nein, sein Fernseher stand in seinem "open air"-Büro, d.h. draußen vor dem Wohnwagen auf einem Regal. Und da Don ein sehr hilfsbereiter Mensch ist, stellte er uns schon (fast) alles ein, selbst der Ton war an, als wir um kurz vor halb 12 nachts (Anpfiff bei uns: 23.30) in völliger Stille bei sternenklarer Nacht zum Büro tappten. Ganz allein waren wir allerdings nicht, denn mit dem Strahl unserer Taschenlampe schreckten wir dann ein paar Wallabies auf, die nachts zwischen den Zelten und Wohnwagen grasen. Eine Sache funktionierte dann doch nicht, denn wir haben zwar den Fernseher anbekommen, nicht jedoch den Knopf für den Satellitenreceiver gefunden (oder einfach nicht richtig gedrückt). Aber als wir hörten, dass der Reporter erst brasilianische Spieler nannte und anschließend holländische, war klar, dass wir zwar am richtigen Ort, aber zur falschen Zeit dort waren.

Am nächsten Tag haben wir das Ganze noch einmal exerziert (dieses Mal gottseidank mit mehr Erfolg beim Einschalten des Fernsehers). In der Pause haben wir dann noch die Mädels geweckt, und so haben wir gemeinsam einen tollen Sieg gesehen. Übrigens war die Nacht dadurch gar nicht so viel kürzer, denn da es a) um 7 Uhr dunkel war und b) wir von unseren Tagesausflügen so geschafft waren, fing unsere Nachtruhe auch schon zu reichlich früher Stunde an.

Aber zurück zu Tag im Litchfield NP, der uns zu den Florence Falls führte. Innerhalb des Parks kann man die meisten Attraktionen gut erreichen; allerdings gibt es auch einige Bereiche, in die man nur mit 4 Wheel Drives gelangt. Das macht bestimmt einen Riesenspaß - zumindest wenn man sich die Wagen ansieht, die aus "der Wildnis kommen". Also beim nächsten Mal... Zu den Florence Falls gelangt man, wenn man das Auto geparkt hat, auf einem Fußweg. Zunächst hat man von einer Aussichtsplatt einen schönen Blick von oben auf die Wasserfälle. Und dann gelangt man in das Tal, in dem die Wasserfälle einen natürlichen Rockpool geschaffen haben, in dem man herrlich Baden kann. Irgendwie denke ich bei Wasserfällen fast automatisch auch an einen Gebirgsbach (ist vielleicht seit Island so eingebrannt) und damit an kaltes Wasser. Das Wasser in dem Rockpool ist zwar kühl, aber bei den Temperaturen im Park sehr angenehm. Die Mädels waren kaum aus dem Wasser zu bekommen.

Nachmittags ging's zuerst für eine Runde hausgemachten Kuchen ins Litchfield Cafe "um die Ecke" und anschließend wollten die Mädels unbedingt noch einmal in den Pool im Camp. Und - wie Ihr sehen könnte - ist so manches in diesem Camp selbstgemacht oder wird weiterverwendet.

Abends haben wir noch einen herrlichen Sonnenunterganz über dem Nationalpark gesehen und auf der Rückfahrt sind wir einigen Wallabies begegnet, die sich dann zum Grasen direkt an die Straße getraut haben. Man muss allerdings schon die Augen aufhalten, denn durch ihr grau-braunes Fell sind sie in dem hohen, trockenen Gras kaum zu erkennen. Noch später haben wir im Dämmerlicht nach Sonnenuntergan einen Rundgang um das Camp gemacht, wo uns kurz vor der Rückkehr eine Horde lautlos fliegender Fledermäuse am Abendhimmel überflog.

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