Sonntag, 27. Juni 2010

Gänsehaut oder "The whale adventure of a lifetime"

Es gibt Momente, in denen man sich wünscht, ein begnadeter Schriftsteller zu sein, um das Gesehene und Gefühlte in Worte zu fassen. Eine Stimmung zu vermitteln gehört aber wohl zu den schwierigeren Aufgaben. Trotzdem möchte ich mich darin versuchen ;-) Außerdem haben wir wohl auch gerade das Bedürfnis, die heutigen Eindrücke mit jemandem, also mit Euch ;-), zu teilen.

Gestern Abend haben wir kurzfristig entschlossen eine Whale Watching Tour zu buchen. Und wer könnte als Veranstalter besser dafür geeignet sein, als das Team vom Australia Zoo. Eigentlich hatten wir vermutet, dass die Touren weiter im Norden starten, aber wir wurden eines besseren belehrt.
So gingen wir heute Morgen nur 20 Autominuten von unserer "Residenz" entfernt an Bord der "Whale One". Überrascht waren wir, dass es gar nicht so ein großes Getümmel gab, sondern heute nur ungefähr 50 gespannte Gäste das Abenteuer erleben wollten.

Auf Anraten eines Crewmitgliedes haben wir gleich vorne am Bug Platz genommen. Und dann ging sie los, die Achterbahnfahrt. Das war schon eine Gaudi! Als wir das Hafenbecken verließen, ging es gleich ziemlich auf und nieder und V**o und J*t** hatten sichtlich Spaß mit den hohen Wellen. Wir hatten uns gegen die Tabletten entschieden, die uns freundlicherweise vor Beginn der Fahrt gegen die Seekrankheit angeboten wurden, und das zurecht :-).

Nach ungefähr einer Stunde waren wir bereits weit draußen auf dem Meer und bekamen über Funk Mitteilung von einem Flugzeug, wo sich Wale aufhielten. Der Kapitän verlangsamte die Fahrt und bei herrlichem Sonnenschein und glitzernden Wellen breitete sich auf dem Schiff eine fast andächtige Stille aus, als wir nun gebeten wurden, nach den Giganten Ausschau zu halten.

Und dann sahen wir in der Ferne den ersten Wal gemächlich auftauchen und wieder in den Tiefen verschwinden. Viel mehr als ein mächtiger Walrücken war erst einmal nicht zu sehen. Das Spiel wiederholte sich, manchmal war der Riese wieder minutenlang verschwunden und tauchte dann in ganz anderer Richtung plötzlich wieder auf. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon voll der Bewunderung und angerührt, freilebende Wale gesehen zu haben. Insgeheim hatten wir uns natürlich gewünscht, die Humpbacks aus größerer Nähe zu sehen.... .

Dann informierte uns plötzlich der Stewart, dass ein weiterer Pod in 3 Seemeilen Entfernung gesichtet wurde. Die demokratische Abstimmung unter den Bootsgästen durch Handheben ergab, dass wir uns auf die Weiterreise begaben. Und dann erlebten wir das, was wir uns genau so vorgestellt hatten.

Relativ bald entdeckten wir die vier Wale, die gemächlich durch das Wasser zogen. Und nachdem sie das Boot erst nahe an sich herankommen ließen, vollführten sie all diese anmutigen Bewegungen, die Gänsehaut verursachen. Wie unglaublich das anzusehen ist, wenn sie sich auf den Rücken drehen, ihre mächtigen Flossen in die Lüfte erheben und wir glauben wollen, sie winken uns majestätisch zu. Im nächsten Moment spritzt das Wasser gegen den blauen Himmel in die Höhe, wenn sie die Atemluft ausstoßen.

Dann lassen sie uns wieder allein. Wir haben den Blick auf das Wasser gerichtet, ahnungslos, welche Richtung die prachtvollen Tiere unter Wasser nehmen. Aus dem Nichts steigt dann ein Humpback direkt vor dem Bug des Schiffes empor, so schnell und unerwartet, dass man die Kamera kaum zücken kann. Aber wenigstens ist wieder ein Blick aus nächster Nähe gelungen, bevor das Meer ihn zurückholt.

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