Dienstag, 8. Juni 2010

Aussie Rules Football

Die Fortsetzung zu unserem Stradbroke-Posting steht noch aus - hier ist sie. Samstag Mittag haben wir uns dann auf den Weg nach Brisbane gemacht, was ohne Navi, dafür mit einem Routenplan von Google Maps und einem mittelalterlichen Atlas doch immer eine besondere Herausforderung ist. Aber - auch in Zeiten von digitalen Hochleistungssystemen lassen sich manche Ziele auch auf altertümliche Weise erreichen. :-)

Die Kids waren von den vielen Fußmärschen auf der Insel doch ziemlich erschöpft, und so mussten wir unsere Pläne für den Abend ein wenig ändern. Im Endeffekt bin dann also nur ich mit P*t*r und Ann* zu einem echten "Aussie Football Match" in die City gefahren. Das war schon ein klasse Erlebnis.


Das Spiel ist unheimlich schnell, und ich schätze, dass die Spieler auch deutlich mehr laufen müssen als beim Fußball - allein das Feld ist, wenn ich P*t*r richtig verstanden habe, mehr als 3 x so groß wie ein Soccer-Feld. (Ich muss immer aufpassen: Wenn man hier von Football spricht, denken alle immer an Aussie Rules Football. Man muss als schon von Soccer sprechen.) Und weil es so groß ist, gibt es auch gleich 7 Schiedsrichter, die aber nicht Referee oder ähnlich, sondern Umpire heißen. Aussies halt. Übrigens müssen die Umpires ab und zu auch den Ball wieder ins Spielfeld werfen (von außen), und das sieht so seltsam aus, weil sie mit dem Rücken zum Spielfeld stehen, die Pille mit einer Hand halten, in die Knie gegen und dann mit großem Schwung das Ei rückwärts auf das Spielfeld werfen - ich würde mir die Murmel wahrscheinlich gegen die Nase hämmern...

An dem Abend spielten die Brisbane Lions (die mit mir einen neuen Fan gewonnen haben) gegen den Tabellenzweiten. Nach 5 Minuten lagen die Lions 1:14 hinten - was sich allerdings schlimmer anhört, als es ist. Man kann nämlich entweder 1 Punkt erzielen ("behind" - der Ball fliegt oder rollt durch die äußeren Tore) oder 6 auf einen Streich, wenn der Ball durch das mittlere Tor fliegt ("Goal"). Trotzdem - 1:14 ist schon nicht richtig ein guter Start. Viel besser wurde es auch nicht. Eigentlich mehr durch Glück ist der Vorsprung nicht viel größer geworden; aber richtig viel Hoffnung hatte ich nicht. Aber dann. Dann ging zu Beginn des letzten Viertels (vier Viertel mit je 20 Minuten Nettozeit) anscheinend ein Ruck durch die Mannschaft. Und am Ende hatten, was zuvor keiner zu hoffen gewagt hatte, die Lions doch tatsächlich gesiegt.

Wie gesagt, es ist ein Heidenspektakel - wobei man es am Fernsehschirm deutlich besser verfolgen kann. Insbesondere durch die Größe des Spielfelds ist es teilweise schwierig, zu erkennen, was auf der anderen Seite des Platzes vor sich geht. Immerhin gibt es dann für Leute wie mich eine Videowand, auf der man das Spiel live verfolgen kann. (Und OK, auf dem Video ist nicht wirklich viel zu erkennen - aber ich glaube, die Stimmung kommt schon ein wenig rüber, oder?)

Den nächsten Tag haben wir gemütlich verbracht. Nachdem wir erst einen Stadtbummel durch die Innenstadt von Brisbane unternehmen hatten, haben wir uns dann erst bei einem "Flat White" (eine Art von Milchkaffee) und anschließend in einem sehr netten Park bei wunderbarem Wetter die Zeit vertrieben.

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