Sonntag, 18. Juli 2010

Ostküstentour (VIII): Ausflug von Hervey Bay nach Fraser Island

Ganz vergessen hatte ich, dass wir gar nicht so spät in Hervey Bay angekommen waren. Zumindest nicht zu spät, um noch einen Gang zum Strand zu unternehmen und einen herrlichen Sonnenuntergang und ein paar "Stegimpressionen" mitzubekommen.

Am nächsten Morgen ging es dann recht früh los Richtung Fraser Island. Lange hatten wir (schon seit den "erkrankten" Osterferien) überlegt, ob wir mit einer geführten Tour dort hinfahren oder ob wir uns ein 4WD mieten und auf eigene Faust losfahren. Die Meinungen einiger Freunde und Bekannte gaben dann den Ausschlag, es - zumindest beim ersten Mal - doch mit einer Tour zu probieren. Das hieß: Früh aufstehen, frühstücken und um kurz nach 7 vom Bus abgeholt werden. Auf dem Weg zur Fähre haben wir - das war doch ein schöner Beginn - einige Kängurus beim Frühstück (nein, nicht auf dem Grill) gesehen.


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Dann ging es mit der Fähre auf die Insel. Auf dem Weg dorthin kam Highlight Nummer 2: In der Bucht schwammen einige Delphine, die wir einige Zeitlang beobachten konnten. Die Fähre wartete sogar mit einer Schiffskatze auf, die sogleich die Aufmerksamkeit der meisten Passagiere, so auch unserer beider Mädels, auf sich zog.

Auf der Insel hieß es dann in einen 4WD-Bus umsteigen. Wichtig: Anschnallen. Das ist in den australischen Bussen sowieso vorgeschrieben, aber in diesem war es absolut notwendig. Auf Fraser gibt es keine asphaltierten Straßen, sondern einzig Sandwege - von daher geht es auch gar nicht ohne Vierradantrieb. Und diese Sandwege sind teilweise recht ausgefahren, sodass wir nicht nur hin- und her-, sondern auch auf- und abgeschüttelt wurden.

Von da an mussten wir uns an einen strikten Zeitplan halten und wurden - die Erinnerung an die asiatischen Touristen auf Island kam glatt wieder hoch - von einer Attraktion zur nächsten "gekarrt", durften dort aussteigen, 5 Minuten Fotos knipsen und mussten dann pünktlich wieder im Bus sitzen ("ready to leave" war wohl der Lieblingssatz unseres Busfahrers).

Die Besonderheit der Insel erschließt sich sicherlich erst dann richtig, wenn man ein wenig mehr Zeit hat, aber wenigstens haben wir ein paar erste Eindrücke gewinnen können. So ist das Wasser in den Bächen so klar, dass man es zunächst überhaupt nicht wahrnimmt, sondern nur den Sand auf dem Grund sieht.

Der Busfahrer bekommt sicherlich eine Provision von Tom und Jerry, den beiden Piloten, die am Oststrand von Fraser auf die Busse warten und einen 10- bis 15-minütigen Flug über die Insel anbieten. Der Preis für den Flug war gerade noch akzeptabel (wenn auch hoch), so dass wir nach kurzem Nachdenken kurzfristig auf den Flieger umstiegen, um die Insel aus der Vogelperspektive zu sehen.

Und diese Investition hat sich wirklich gelohnt. Auch wenn der Flug nach maximal einer Viertelstunde wieder zu Ende war, haben wir doch einen tollen Blick über die Insel gehabt - einfach fantastisch!

Anschließend - wieder mit dem Bus - ging es zu einem 75 Jahre alten Schiffswrack. Für das hätte man in schöner Einsamkeit sicherlich eine Stunde gebraucht, um es (nur von außen) zu erkunden und ein paar richtig schöne Fotopositionen zu finden. Aber nach 5 Minuten mussten wir wieder auf unseren Plätzen sitzen.

Danach ging es doch noch einmal zurück, denn dem Busfahrer war von einem toten Manta Ray berichtet worden, der auf dem Strand liege. Er war - bis auf eine Stelle - gut erhalten, lag wohl noch nicht allzu lange am Strand, und wir alle waren wirklich traurig, dass der schöne Fisch tot war. Jeder stellte sich wohl vor, wie anmutig sich die Mantas im Wasser bewegen.

Tote Fische am Strand rufen auch die Dingos, eine Art Wildhund, hervor. Und tatsächlich sahen wir kurze Zeit später einen Dingo am Strand entlanglaufen.

Zum Abschluss des Tages ging es noch an den Lake McKenzie, einen herrlichen Süßwassersee auf der Insel. Und wo die meisten Erwachsenen pienzten, weil der Wind doch recht kühl war, kannten die Mädels keinen Schmerz und sprangen ins Wasser. Auch hier hatten wir tatsächlich zu wenig Zeit, um den See wirklich genießen zu können, aber wenigstens haben wir einen ersten Eindruck gewonnen.

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