Freitag, 16. Juli 2010

Ostküstentour (VII): Von Mount Larcom nach Hervey Bay

Ein weiterer Tag, an dem wir viele Kilometer schrubben wollten, lag vor uns. Unser Ziel, Hervey Bay, ist einer der beiden Ausgangspunkte für Fraser Island, der weltweit größten Sandinsel. Eigentlich hatten wir ja schon in den Osterferien vor gehabt, nach Fraser zu fahren, aber dadurch, dass zuerst V*r*, danach J*tt* und ich krank waren, hatten wir ja die Osterferien auf Balkonien und und in Poolland verbracht.


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Nun, richtig viel gibt es von der Fahrt nach Hervey Beach nicht zu berichten. Und ewiglange Landschaftsbeschreibungen sind auch nur mittelmäßig interessant. Lasst mich mal in den Fotos suchen, die wir unterwegs geschossen haben...

Ha, gefunden. Thema: Baustelle. Dann und wann gibt es auf dem Highway, der bis etwa auf "unsere" Höhe (= etwas nördlich von Caloundra) zweispurig ist, also eine Spur je Richtung, ab und zu auch mal eine Überholspur, doch eine Baustelle. Die meisten Baustellen, an denen nur eine Spur zur Verfügung steht, sind nicht durch Ampelschaltung geregelt, die man das von einer ordentlichen deutschen Baustelle erwarten würde, bei der man dann 5 Minuten vor einer roten Ampel steht und überlegt, warum die Ampel denn rot zeigt, wenn aus der Gegenrichtung doch kein Fahrzeug kommt. Dieser Problematik begegnen die Aussies damit, keine Ampeln, sondern Menschen einzusetzen, um den Verkehr zu lenken.

Und so gibt es an beiden Anfängen (oder Enden? Da fällt mir doch glatt "Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei" von Stefan Remmler ein) jeweils einen Arbeiter, der ein Schild in der Hand hält. Man fühlt sich ein wenig (aber auch nur ein klitzekleines bisschen) an die Formel 1 Boxenstopps erinnert. Eine Seite zeigt "Stop", die andere "Slow". Und wenn man dann an dem Arbeiter (oder der Arbeiterin natürlich) vorbeifährt, winkt man noch mal kurz und erhält ein leichtes Handheben.

Auf dem Bruce Highway wird grundsätzlich alles transportiert. Oftmals kommen einem kleine Fahrzeuge entgegen, die vor einem "Oversize"-Truck warnen. Diese können dann entweder besonders lang sein (z.B. bei Stahlrohren) oder besonders breit. Wir sind z.B. einem Truck gerade noch ausgewichen, der eine ganze Brücke transportiert hat. Teilweise sieht man halbe Häuser, die an einem Ort abgebaut und an einem anderen wieder aufgebaut werden, und auf diesem Foto, wenn auch nur unscharf und nicht vollständig, ein ganzes Haus. Ist schon verrückt, ein ganzes Haus auf einem Laster zu sehen...

Damit man auf dem ewig langen Highway, der meist geradeaus führt, nicht einschläft, wird man andauernd darauf hingewiesen, doch mal eine Pause einzulegen. Und selbst wenn der nächste Rastplatz (der muss noch nicht mal bewirtschaftet sein) auch noch 50 km entfernt ist, wird doch schon darauf hingewiesen.

Überhaupt sind die Entfernungen (und gefühlten Entfernungen) hier einfach anders. Ein Schild, bei dem wir mit der Kamera leider zu spät kamen, wies auf eine gefährliche Strecke hin - für die nächsten 250 km... Wir haben nur das Schild für nächsten 27 km erwischt.

Und wenn dann mal ein Wohnwagen vor einem ist (oder einer der riesigen Trucks hinter einem!), dann freut man sich, wenn es irgendwann mal eine Überholspur gibt. Die werden rechtzeitig angekündigt, und jeder bringt sich, so gut es geht, in Position. Andererseits ist das Fahren hier einfach deutlich entspannter, gerade weil es die Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt.

Ein schönes Örtchen auf dem Weg ist Childers, im Grunde ein Kaff, aber durch die Architektur der Häuser und dadurch, dass der Highway sich als Allee durch den Ort zieht, sehr attraktiv. Dort gab es einen Stop mit Erfrischungen für Fahrer, Beifahrer und Hilfsfahrer. Und anscheinend sind in der Abgelegenheit dieser Orte doch einige Relikte erhalten geblieben.

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